Light my Bike   "Be active and reflective"

Der Fahrrad-Sichtbarkeits-Check

Im Mittelpunkt des Workshops steht die Frage, wie man sich auch in Dunkelheit und bei schlechter Sicht mit dem Rad sicher im Straßenverkehr fortbewegen kann. Unser Verkehrssicherheitsexperte der CAP-Kindersicherheit GmbH erläutert gemeinsam mit den Teilnehmenden, was für das Sehen und Gesehenwerden in der Nacht wesentlich ist und demonstriert anschaulich und anhand von praktischen Beispielen, was den Unterschied ausmachen kann.
 
Nach einer kurzen Wiederholung der gesetzlichen Grundlagen wird anhand der Fahrräder vor Ort der Sinn von Vorderlicht, Rücklicht und Reflektoren erläutert. Als wichtiges „Aha-Erlebnis“ wird gezeigt, wie sich aktive und passive Beleuchtung unterscheiden und warum beide von Bedeutung sind. Umso erstaunender ist dann auch der Vergleich verschiedener Positionierungen der Beleuchtungselemente auf dem Rad: Nicht nur die Art, sondern auch die Stelle der Beleuchtung kann im Straßenverkehr bedeutende Unterschiede machen, wenn es darum geht, wie und vor allem, wie schnell man von anderen Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen wird.
Ohne viel Zahlenballast oder theoretische Erläuterungen folgt nach einer kurzen Erklärung ein weiterer Praxisteil, in dem die über die vorgeschriebene Beleuchtung hinausgehenden Möglichkeiten vorgestellt und erlebbar gemacht werden. Vor- und Nachteile verschiedener Reflektoren – so etwa auch der ungewöhnlichen schwarzen Reflexfolie – wird genauso demonstriert, wie auch die Frage erläutert, ob man auch bei Tageslicht mithilfe von Reflexmaterial etwas dazu beitragen kann, im Straßenverkehr besser wahrgenommen zu werden.

Je sichtbarer Sie für andere Verkehrsteilnehmende sind, desto sicherer sind Sie unterwegs.

Was Sicherheitschecks betrifft, sollten diese nicht nur bei Autos und Motorrädern vorgenommen werden, sondern auch bei Fahrrädern. Jede/r der schon einmal mit lockeren Bremsen, verstellter Gangschaltung oder womöglich ohne Licht gefahren ist, weiß, dass diese Räder nicht nur unkomfortabel, sondern auch gefährlich sind. Radfahren ist eine der wenigen Mobilitätsformen. die in unserer Wohlstandsgesellschaft dem bewegten Menschen ein Gefühl weitgehender(-fahrender) Freiheit vermitteln. Egal ob Stadtradler:in oder Mountainbiker:in, Radfahren ist kostengünstig, hält fit und ermöglicht ein sehr individuelles Fortbewegen in unserer Hektomatikwelt.

Allerdings hat die Freiheit auf zwei Rädern auch ihre Schattenseiten:

Die/Der Radfahrende ist im Straßenverkehr eine/r der schwächeren Verkehrsteilnehmenden. Die Gefahr bei Dunkelheit und schlechter Sicht übersehen zu werden, ist erheblich. Umso bedenklicher, dass ein Großteil aller verwendeten Drahtesel nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Vielfach fehlen die Reflektoren oder ist die Beleuchtung defekt. Durch „Schwarzfahrer:innen" entstehen oftmals gefährliche Situationen im Straßenverkehr.

Gemeinsam für mehr Sichtbarkeit beim Radfahren

Die Initiative "light my bike" (lmb) zielt darauf ab, diese Defizite in der Ausrüstung aber auch im Verständnis der Menschen auf geeignete Weise bewusst zu machen. Sie soll alle Radfahrer:innen – egal ob Alltags-, Hobby-, oder Sportradfahrer:innen – motivieren, selbst etwas für die eigene Sichtbarkeit zu tun. Das Erfüllen von Normen oder gesetzlichen Bestimmungen steht dabei nicht im Vordergrund, wird aber selbstverständlich nebenbei mitkommuniziert.

"Wichtig ischt, dass O' sichtbar bischt'

Light my bike ist KEINE klassische Verkehrssicherheitskampagne. Vielmehr setzen wir auf Mundpropaganda, verstärkt durch ein Netzwerk an unterschiedlichsten Partner:innen aus dem Fahrradhandel, der Industrie, den Tourismusregionen, Sportvereinen und verschiedenen Verkehrssicherheitsorganisationen sowie ein paar witzigen Ideen, die unser Thema transportieren. Schließlich wollen wir keinem die Freude am Radfahren verderben, sondern nur dafür sorgen, dass es mittelfristig deutlich weniger „unterbelichtete" Radfahrer:innen gibt.
 
Radfahren ist eines der letzten Rückzugsgebiete freiheitsliebender Individualisten, in dem Verordnungen und gesetzliche Repressionen gar nicht gern wahr- und noch viel weniger ernstgenommen werden. Erhobene Zeigefinger sind erfahrungsgemäß wenig geeignet, das Sicherheitsbewusstsein der angesprochenen Zielgruppe zu erhöhen. Wenn beim Downhill die Bremse aufgrund schlechter Wartung versagt, ist das mehr oder weniger Künstlerpech. Wenn aber auf öffentlichen Straßen ein Auto bei schlechter Sicht eine:n "unsichtbare:n" Radler:in schnupft, weil diese:r kein mit Reflektoren ausgestattetes Radl hatte (vom eingeschalteten Licht sprechen wir da gar nicht), dann kommt die:der Autofahrer:in ziemlich unschuldig zum Handkuss.

Persönliche Sicherheit kann man schwer verordnen!

Wie sicher ein:e Radfahrer:in unterwegs ist, ob das Bike gut gewartet und damit betriebssicher, die Ausrüstung mindestens den Verkehrsvorschriften entsprechend oder sogar noch besser ist, hängt mehrheitlich von der nutzenden Person selbst ab. "Light my Bike" gibt Denkanstöße zur Festlegung des eigenen Sicherheitsbedürfnisses bei der Ausstattung des Fahrrades. Dabei geht es vor allem um praxisnahen Lustgewinn, anstatt zu predigen, was man nicht alles tun sollte. So sind aufklebbare Reflexfolien vielleicht kein 100-prozentiger Ersatz für "Katzenaugen", aber sie sind leicht, aerodynamisch, einfach montiert – und gesehen wird man damit auch!
Eine LED-Batterieleuchte "bremst" nicht, leuchtet deutlich heller und kann bei Bedarf auch als abnehmbare Taschenlampe verwendet werden.
 
Die Initiative richtet sich primär an drei Zielgruppen: Kinder und Jugendliche, Sportradler:innen (z. B. Mountainbiker:innen) sowie Stadtradfahrer:innen.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
CAP-Kindersicherheit GmbH; Währinger Straße 200/2, 1180 Wien
Mail: office@cap-kindersicherheit.info